Nachhaltige Kühlung mit Wasser als Kältemittel

5 Min. Lesezeit - Veröffentlicht am Mai 19, 2021

"Installateure sind noch etwas zurückhaltend, wenn es um adiabate Kühlung geht", meint Kor Foekens, kaufmännischer Leiter bei Oxycom. "Was man nicht kennt, das mag man eben nicht. Die Menschen sind oft nicht ausreichend mit dem System vertraut und wissen nicht, für welche Anwendungen es geeignet ist. Auch gibt es verschiedene Vorurteile gegenüber adiabater Kühlung. Man glaubt, dass ein subtropisches Raumklima geschaffen wird, das nicht nachhaltig und hygienisch ist und Legionelleninfektionen verursachen kann. Außerdem denken viele, dass die adiabate Kühlung teuer und aufwendig ist und in feuchten Klimazonen nicht effektiv funktioniert. Wir möchten erklären, weshalb das alles völlig unbegründet ist."

Adiabate Kühlung ist Verdunstungskühlung. "Durch die Verdunstung von Wasser wird die Luft gekühlt", erklärt Foekens. "Es ist eine einfache Kühlmethode, die es schon seit Jahrhunderten gibt, aber viele Installateure sind mit den neuen adiabaten Kühltechniken nicht vertraut. Heute suchen wir nach innovativen Wegen, um den CO₂-Fußabdruck konventioneller Kühltechniken zu reduzieren."

Oxycom hat eine neue adiabate Kühltechnik entwickelt, die bis zu 90 % an Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß einspart. Ein Nachteil der alten adiabaten Kühltechnik, die nicht immer ein positives Image hatte, war die Luftfeuchtigkeit. Die neue indirekte/direkte Verdunstungstechnologie von Oxycom, die IntrCooll-Technik, ermöglicht eine tiefere Kühlung auf bis zu 7° C und reduziert die Luftfeuchtigkeit um bis zu 60 %. "Die Verdampfung von Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1 l/h erzeugt eine Kühlleistung von 695 kWh, was unsere Technologie supereffizient macht. Dadurch werden Energie- und CO₂-Einsparungen von rund 90 % im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen erzielt", erzählt Foekens.

"Eine weitere Anwendung, bei der diese enorme Kühlleistung des verdunstenden Wassers zum Tragen kommt, ist das PreCooll-System. Aufgrund steigender Temperaturen reicht die Kühlleistung bestehender Kühlsysteme plötzlich nicht mehr aus, was unter anderem zu Störungen und dem Verlust wertvoller Lebensmittel führt. Das PreCooll-System wird vor bestehenden Kondensatoren installiert und kühlt die Luft auf bis zu 16° C in den Niederlanden und auf bis zu 25° C in wärmeren Regionen. Der Energieverbrauch wird um bis zu 40 % reduziert und die Kühlleistung kann um bis zu 20 % erhöht werden. Gemeinsam mit den Installateuren von Supermarktketten werden die PreCooll-Systeme vor den bestehenden Kühlsystemen der Supermärkte installiert. Darüber hinaus werden diese Systeme auch in Rechenzentren mit hohem Energieverbrauch installiert, um deren gigantischen Energieverbrauch zu reduzieren."

"Die Verdampfung von Wasser mit einer Geschwindigkeit von 1 l/h erzeugt eine Kühlleistung von 695 kWh, was unsere Technologie supereffizient macht. Dadurch werden Energie- und CO₂-Einsparungen von rund 90 % im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen erzielt."


Keine Tröpfchen

"Wir haben keine Probleme mit Legionellen", sagt Foekens. "Legionellen kommen in Aerosolen vor, aber bei unseren Systemen werden keine Aerosole freigesetzt. Das Wasser verdunstet an der Oberfläche unseres Wärmetauschers. Es werden einfach keine Tröpfchen freigesetzt und somit gibt es auch keine Aerosole, die sich im Luftstrom verteilen könnten."

Hygienisch

"Die weltweit patentierte Hydro-Chill-Lamellentechnologie basiert auf Aluminium mit einer wasserabsorbierenden Beschichtung, in der Silberionen verarbeitet wurden, um ein eventuelles Wachstum von Bakterien zu verhindern", erläutert Foekens. "Das Kontrollsystem sorgt dafür, dass die Verdunstungsoberfläche einmal täglich vollständig trocknet. Dadurch wird zusätzlich jegliches Bakterienwachstum verhindert. Außerdem ist das Hydro-Chill-Lamellenmaterial hygienezertifiziert nach VDI 6022." Auch werden vor dem Lufteinlass die IntrCooll G4-, oder F7-Filter angebracht.

"Legionellen kommen in Aerosolen vor, aber bei unseren Systemen werden keine Aerosole freigesetzt. Das Wasser verdunstet an der Oberfläche unseres Wärmetauschers."

 

Zweistufige Kühlung

Die Kühlung von Gebäuden und Produktionshallen wird immer wichtiger. Die Sommer werden länger und heißer. "Wenn es in der Arbeitsumgebung heiß wird, wirkt sich das auf die Menschen aus", sagt Foekens. "Die Leistungsfähigkeit sinkt und die Mitarbeiter fangen an, Fehler zu machen. Wenn die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit stimmen, ist es angenehmer zu arbeiten. Im 5.800 m² großen Distributionszentrum für Online-Shopping von Jumbo in Raalte sollte die Temperatur 25 °C nicht überschreiten. Dort werden Lebensmittel gelagert - darunter z.B. auch Schokolade - die sehr temperaturempfindlich sind."

Früher mussten die Mitarbeiter die Schokolade an einen kühleren Ort bringen, wenn die Außentemperatur anstieg. Mit der indirekten adiabaten Kühlung von Oxycom stieg die Raumtemperatur im letzten Sommer nicht über 24 °C, während die Außentemperatur auf 38 °C anstieg. Bei Jumbo Raalte ist man begeistert und man wird vier weitere IntrCooll-Plus-Systeme installieren. In diesem Sommer lag der Fokus vor allem auf den Lebensmitteln. Jetzt ist es an der Zeit, ein angenehmes Klima für die Mitarbeiter zu schaffen, die in den Verladehallen arbeiten. In Kürze werden auch neun IntrCooll-Systeme im Distributionszentrum in Den Bosch installiert.

"Wir hören die Leute oft schon nach einer halben Stunde sagen: Endlich eine normale Temperatur zum Arbeiten!"

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Belüftung im Winter

Bei Canon in Venlo befinden sich 16 IntrCooll-Plus-Einheiten und 16 Lüftungsmodule auf dem Dach. "Es gibt auch ein Heat-Reclaim-Modul", erklärt Foekens. "Mit diesem Wärmerückgewinnungsmodul kann auch im Winter belüftet werden. Früher stiegen die Raumtemperaturen in den Canon-Hallen im Sommer auf über 40° C - heute sind es an den heißesten Tagen des Jahres bis auf wenige Ausnahmen 25° C. Die Mitarbeiter waren anfangs sehr skeptisch, aber jetzt freuen sie sich richtig über das System. Sie haben den Unterschied sofort bemerkt. Es gibt jetzt eine viel angenehmere Arbeitsumgebung. Wir hören die Leute oft schon nach einer halben Stunde sagen: ‘Endlich eine normale Temperatur zum Arbeiten!’ Die Gebäude von Jumbo und Canon sind schlecht isoliert. "Wenn man dort eine Klimaanlage installieren würde, hätte man die Kosten nicht im Griff", so Foekens. "Wenn wir uns jetzt ansehen, was diese beiden Unternehmen derzeit an Energie verbrauchen, erfüllen sie bereits die Kühlungsanforderungen des Pariser Klimaabkommens 2050!"


Payback

Das deutsche Unternehmen Sinnack Backspezialitäten ist ein Großkunde, der das IntrCooll-System zur Prozesskühlung einsetzt. "Beim Abkühlen von Brotprodukten zum Fertigbacken führen wir der Luft ein wenig Feuchtigkeit zu", erzählt Foekens. "Das verhindert, dass die Kruste zu hart wird, denn bei harten Krusten reißt die Folienverpackung leichter. Deshalb hat Sinnack das Brot früher mit einer dickeren Folie verpackt. Mit unserem System bleibt die Kruste weicher und es ist möglich, mit einer dünneren Folie zu arbeiten, was kostengünstiger ist. Die Anschaffungskosten unserer Systeme haben sich bei Sinnack innerhalb eines Jahres amortisiert. Außerdem spart Sinnack jetzt 90 % seines Energieverbrauchs ein."

Die Kraft des Wassers

Das IntrCooll-System hat den Energy Globe Award 2020 gewonnen. "Unser Partner, Infranorm Technology in Österreich, hat den Energiepreis mit der Kühltechnologie von Oxycom gewonnen", erzählt Foekens. "Infranorm hat demonstriert, wie das IntrCooll-System eine 2.100 m² große Halle von Kiefel Packaging mit 87 % weniger Energie und CO₂-Emissionen kühlen kann. Und das nur mit der Kraft des Wassers. Chemische Kältemittel werden nicht mehr benötigt."


Unterstützung und Begleitung

"Wir arbeiten immer mit dem (hauseigenen) Installateur zusammen, den wir so weit wie möglich unterstützen", berichtet Foekens. "Nicht jeder Installateur kann die Wärmeberechnungen selbst durchführen. Oxycom hat hierfür ein Berechnungstool entwickelt. Alle verfügbaren Werte werden eingegeben und anhand der Temperaturdaten der letzten Jahre kann die Effektivität des Systems vorhergesagt werden. Die Berechnung zeigt an, wie viele Systeme für ein optimales Raumklima benötigt werden. Gemeinsam mit dem Installateur informieren wir den Kunden über das zu erwartende Ergebnis. Der Installateur baut die Produkte ein und gemeinsam setzen wir die Anlage dann in Betrieb. Der Installateur kümmert sich um die alljährliche Wartung. Oxycom steht für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit. Von unserer Produktionsstätte aus liefern wir direkt an den Installateur."

Sind Sie Installateur und möchten Sie mehr über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit erfahren? Dann kontaktieren Sie uns bitte hier.

Sind Sie Endverbraucher und würden Sie gerne erfahren, was die adiabate Kühlung für Ihr Produktionsunternehmen leisten kann? Dann kontaktieren Sie uns bitte hier.

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Veröffentlicht am Mai 19, 2021

Roos Reinders

"Die Sichtbarkeit von Oxycom-online zu erhöhen, gibt ein gutes Gefühl, weil unsere Produkte den globalen ökologischen Fußabdruck reduzieren.“

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